Praxis und Ambulanz

Ihr Praxisbesuch

Termine für einen Praxisbesuch können Sie telefonisch oder vor Ort vereinbaren. Das Sprechstundenteam freut sich auf Ihren Besuch und verfügt über sehr viel Erfahrung, um mit Ihnen anhand Ihrer Vorbefunde einen der Dringlichkeit angemessenen Zeitpunkt für Ihre Erstvorstellung zu finden.

Die nephrologische Praxis befindet sich im Erdgeschoss des Hauses. Am Empfang werden Sie begrüßt und ihre Daten erfasst. Neben dem Wartebereich gibt es separate Räume für die Blutentnahme, Infusionstherapie und zur Durchführung diagnostischer Maßnahmen. Das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch findet in den ruhigen Arztzimmern statt.

Ihre Erstvorstellung wird in etwa eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen, da wir uns Zeit für ein ausführliches Gespräch und die Durchsicht Ihrer mitgebrachten Befunde nehmen. Hiernach schließen sich ggf. noch eine Ultraschall- und Laboruntersuchung an. Bitte bringen sie Ihre Krankenkassenkarte, Überweisungsschein, Arztbriefe und andere Vorbefunde zum Termin mit. Unsere Anamnesebögen können Sie bereits zu Hause ausdrucken und ausfüllen. Unerläßlich ist ein aktueller Medikamenten-Plan von Ihrem Hausarzt, der einen QR-Code zum Einlesen trägt (Bundeseinheitlicher Medikationsplan).

Download Anamnesebogen Nierenerkrankungen
Download Anamnesebogen Fettstoffwechselstörungen

 

In den folgenden Abschnitten erfahren Sie Näheres zu den Krankheitsbildern von Nieren-. Hochdruck- und Fettstoffwechselerkrankungen, die wir in unserer Ambulanz behandeln. Zudem können Sie sich zur Vorbereitung und Nachsorge einer Nierentransplantation informieren, welche ebenfalls in unserer Ambulanz erfolgen.

Diagnostik und Therapie von akuten und chronischen Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen sollten möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden, um ein Fortschreiten und Komplikationen vor allem am Herz-/Kreislaufsystem zu verhinden. Viele medikamentöse Therapieansätze wurden für die unterschiedlichsten Nierenerkrankungen entwickelt, und die Nierenfunktion kann oftmals über viele Jahre oder lebenslang erhalten werden. Wird dies jedoch nicht in ausreichendem Maße erreicht, kann es nach unterschiedlichen Zeiträumen zum Nierenversagen mit der Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie kommen. Eine Übersicht über die verfügbaren Nierenersatzverfahren finden Sie hier.

Die Nieren sind lebenswichtige Organe, die neben der Entgiftungsfunktion viele weitere Aufgaben wahrnehmen, insbesondere in der Regulation von Blutdruck , Mineralstoff-, Wasser- und Säure-/Basenhaushalt, aber auch im Vitamin D- und Knochenstoffwechsel sowie in der Blutbildung durch die Produktion des Hormons Erythropoietin.

Mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion steigt neben dem Blutdruck auch das Risiko von sogenannten kardiovaskulären Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Daneben kann es aufgrund der nachlassenden Fähigkeit der Niere zur Erfüllung der Regulationsaufgaben zu Elektrolyt-, Mineralstoffwechselstörungen (hohes Kalium und Phosphat), Übersäuerung des Blutes, Salz-/und Wassereinlagerungen (Ödemen) und Blutarmut (Anämie) kommen.

Aus diesen Gründen sind bei schwer eingeschränkter Nierenfunktion engmaschigere Kontrollen notwendig, um diesen Komplikationen durch medikamentöse und Lebensstilmaßnahmen zu begegnen.

Im Anfangsstadium gibt es oft keine Beschwerden, lediglich auffällige Blut- oder Urinwerte.
Eine Nierenerkrankung kann sich durch Eiweiß- und / oder Blut im Urin  bemerkbar machen.( Ein Harnwegsinfekt sollte vorher ausgeschlossen werden.)
Auch geschwollene Beine (Ödeme) und stark erhöhter Blutdruck können auf ein Problem mit den Nieren hinweisen
Im fortgeschrittenen Stadium kommen auch Leistungsminderung, Appetitlosigkeit oder Blässe (Anämie) dazu.
Selten treten o .a. Symptome/Befunde auch in Verbindung mit Gliederschmerzen oder speziellen Hautveränderungen auf.

  • Bluthochdruck und Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Glomerulonephritiden (Entzündungen der Nierenkörperchen), durch Reaktionen des Immunsystems (auch im gesamten Körper als Systemerkrankung)
  • (genetische) Nierenerkrankungen wie Zystennieren
  • Urintransportstörungen der ableitenden Harnwege, z.B. durch Harnsteine, Fehlbildungen oder Tumoren
  • Erkrankungen des Herzens
  • Krankheiten des Magen-/Darm-Traktes
  • Bösartige Erkrankungen
  • Seltene Nierenerkrankungen, die teils spezielle Labordiagnostik erfordern
  • Medikamente wie z.B. spezielle Schmerzmittel

Zur Abklärung bei Verdacht auf eine Nierenerkrankung gehört:

  • genaue Erhebung der Vorgeschichte (Anamnese)
  • Bildgebung der Nieren (zumeist Ultraschall)
  • umfangreiche Labordiagnostik aus Blut und Urin, die auch Autoimmun- oder genetische Diagnostik umfassen kann
  • mitunter ist im Verlauf eine kleine Probeentnahme aus der Niere (Nierenbiopsie) für eine mikroskopische Untersuchung des Nierengewebes notwendig, die im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes durchgeführt wird

Die Behandlung von Nierenerkrankungen richtet sich zunächst nach der zugrundeliegenden Ursache, die ganz unterschiedliche Behandlungsansätze erfordern kann, um ein Fortschreiten zu verhindern. Eine Zucker- oder Bluthochdruckerkrankung muss otimal eingestellt werden. Nierenschäden durch Rauchen oder bestimmte Schmerzmittel (NSAID) müssen vermieden werden.
Plötzlich auftretende schwerwiegende Autoimmunerkrankungen können ein rasches Eingreifen durch Medikamente wie Immunsuppressiva notwendig machen. Andere, auch seltene Nierenerkrankungen können in Ihrem Verlauf durch spezielle Medikamente abgeschwächt werden.

Noch mehr Informationen zu Ihrer Nierengesundheit erhalten Sie, wenn Sie auf die Bilder unten klicken (PDF-Download).

Vorbereitung und Nachsorge einer Transplantation

Transplantation einer neuen Niere – das größte Geschenk

Für geeignete Patientinnen und Patienten stellt die Nierentransplantation das beste Nierenersatzverfahren dar und bietet in der Regel nach der Frühphase eine bessere Lebensqualität, größere Zufriedenheit und mehr Freiheit als die Dialyseverfahren (Hämodialyse, Peritonealdialyse). Zur Erhaltung der Transplantatfunktion ist jedoch eine dauerhafte Einnahme von Medikamenten notwendig, die das Immunsystem schwächen, um eine Abstossung des Transplantates zu verhindern. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Transplantationszentrum der Charite´ betreuen wir Sie in der Vorbereitung und Nachsorge einer Nieren- oder kombinierten Organtransplantation (Nieren- plus Pankreas-, Herz-, Lungen- oder Lebertransplantation). Auch in Fragen nach der Eignung eines Verwandten oder einer nahestehenden Person für eine Nierenspende stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Durch uns erhalten Sie frühzeitig ausführliche Informationen zu den Möglichkeiten einer Transplantation. Insbesondere die Lebenspende einer Niere sollte im Idealfall vor Erreichen der Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie durchgeführt werden.

Auch bei einer schweren diabetischen Nierenerkrankung durch einen Typ 1-Diabetes mellitus ist die Planung für eine kombinierte Pankreas- und Nierentransplantation deutlich vor Erreichen der DIalysepflichtigkeit wichtig, um rechtzeitig berücksichtigt werden zu können.

In Vorbereitung auf die Transplantation sind dann umfassende Aufklärungen und eine Reihe von Voruntersuchungen für Sie (und falls möglich, Ihren Nierenspender) notwendig, die in enger Abstimmung mit dem Transplantationszentrum der Charité organisiert werden. Es muss hierbei geklärt werden, ob ihre gesundheitliche Verfassung eine erfolgreiche Transplantation erwarten lässt, oder das Verfahren ein zu großes Risiko für Sie darstellt.

Sollten Sie geignet sein, werden Sie auf die zentrale Warteliste bei Eurotransplant gesetzt, der Vermittlungsstelle für vorhandene Spenderorgane in 8 europäischen Ländern.

Wenn nach einer Wartezeit ein geeignetes Organ gefunden ist, werden Sie telefonisch informiert, so dass umgehend im Transplantationszentrum die neue Niere in den rechten oder linken Unterbauch eingesetzt werden kann.

Nach der Entlassung ist eine zunächst engmaschige Überwachung der Transplantatfunktion (Blut- und Urinuntersuchungen etc.) und Kontrolle der neuen Medikamente (Immunsuppressiva) notwendig, um Komplikationen zu vermeiden.

Später werden Sie dann in längeren regelmäßigen Abständen zu den Routineuntersuchungen gebeten. Die Lebensqualität nimmt spürbar zu und das Transplantat kann viele Jahre arbeiten, wenn die Medikamente regelmäßig eingenommen werden.

Lipidsprechstunde

Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen an den Gefäßen von Armen und Beinen (pAVK) oder inneren Organen ziehen für viele Betroffene folgenschwere Einschränkungen für die individuelle Lebensqualität nach sich. Herzinfarkt und Schlaganfall zählen darüber hinaus zu den häufigsten Todesursachen weltweit.
Eines haben alle aufgeführten Krankheitsbilder gemeinsam: die fortgeschrittene Verkalkung von Blutgefässen (Arteriosklerose). Neben Risikofaktoren wie Rauchen können erhöhte Blufettwerte (Lipide) das Fortschreiten der Arteriosklerose ganz erheblich beschleunigen.
In unserer Lipidsprechstunde stellen wir uns dieser Herausforderung und sind Anlaufstelle in den unten genannten Fällen.

Bitte auf die Grafik klicken, um den Patientenratgeber „Fettstoffwechselstörungen“ als PDF-Dokument herunterzuladen.

Gründe für Ihre Vorstellung in unserer Sprechstunde

  • Sie müssen ein Medikament zur Blutfettsenkung einnehmen und es traten bereits wiederholt Nebenwirkungen (Muskelkater) unter verschiedenen Blutfettsenkern auf.
  • Sie hatten bereits einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine pAVK und Ihre Werte sind trotz Therapie mit Blutfettsenkern nicht im Ziel-Bereich.
  • Sie hatten einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine pAVK und alle Risikofaktoren inklusive der Lipide waren im Ziel-Bereich, aber es treten trotzdem weitere Komplikationen (Herzinfarkt, Schlaganfall oder Verschlüsse bei pAVK) auf.
In allen anderen Fällen besteht zunächst kein Grund zur Besorgnis. Sollten Sie in einem Schätzsystem wie dem PROCAM-Score ein Herzinfarktrisiko von 10% und mehr erreichen, dann sprechen Sie zunächst Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt auf Ihre Blutfettwerte an und beginnen mit Ihm befundabhängig eine stufenweise Therapie.

Diagnostik und Therapie schwerer Bluthochdruck­erkrankungen

Für den Großteil der Bluthochdruckerkrankungen findet sich keine spezifische Ursache, und die Behandlung erfolgt beim Hausarzt. Eine Überweisung in unsere Sprechstunde kann bei besonderen Krankheitskonstellationen erfolgen wie z.B. Alter < 40 Jahre, für die spezielle Ursachen des Bluthochdrucks ausgeschlossen werden sollten. Wir bieten Diagnostik zum Ausschluss dieser Ursachen an wie erweiterte Laboruntersuchungen oder eine Nieren- und Duplexsonografie der Nierenarterien. Sollte hier eine spezifische Ursache des Bluthochdrucks gefunden werden, wird diese gezielt behandelt.

blutdruckmessgeraet.-portrait